• Fühlen Sie sich morgens häufig wie gerädert? und haben womöglich auch Kopfschmerzen?

  • Sind Sie tagsüber oft sehr müde und schlafen gelegentlich vielleicht sogar ungewollt ein?

  • Hat Ihnen Ihr/e Partner/Partnerin gesagt, dass Sie im Schlaf längere Atemaussetzer haben oder sehr unregelmässig schnarchen?
     

Schlafapnoe-Syndrom (SAS)

Das Wort "Apnoe" kommt aus dem Griechischen und bedeutet Atemstillstand. Das SAS ist eine potenziell schwere Schlafstörung, bei der die Atmung zeitweise aus-und wieder einsetzt. Die Aussetzer dauern länger als 10 Sekunden und treten zehnmal oder öfter pro Stunde auf. Es kommt danach zu körperlichen "Notfallreaktionen" wie kräftig Luft holen, oft explosionsartig.

Als Betroffener fühlen Sie sich ausgelaugt und müde am Morgen trotz einiger Stunden Schlaf. Dies führt zu mangelnder Konzentration und erhöhter Müdigkeit im Arbeitsalltag und führt dadurch zu vermehrten Fehlern. Auch die Fahrtüchtigkeit kann massiv eingeschränkt sein. Fachleute gehen davon aus, dass viele Verkehrs-und Arbeitsunfälle auf ein unbehandeltes SAS zurückgehen.

Langfristig birgt ein unbehandeltes SAS auch viele gesundheitliche Risiken. Die Gefahr von Bluthochdruck, Herzinfarkten und Schlaganfällen nimmt zu.
 

Symptome
  • Aussetzer der Atmung im Schlaf, Dauer länger als zehn Sekunden, Häufigkeit über zehnmal pro Stunde Schlaf

  • Unruhiger Schlaf und/oder Durchschlafstörung durch die Notfall-oder Weckreaktionen (Arousals), die viele Betroffene aber nicht bewusst erleben

  • Tagesmüdigkeit, Neigung zum ungewollten Einschlafen am Tag, evtl. Sekundenschlaf

  • Störungen von Konzentration und/oder Gedächtnis

  • Nach dem Aufwachen das Gefühl "wie gerädert" zu sein. Kopfschmerzen, teilweise Schwindel

  • Morgendliche Mundtrockenheit, rauer Hals wegen nächtlicher Mundatmung

  • Schwitzen in der Nacht

  • Vermehrtes Wasserlassen in der Nacht (Nykturie)

  • Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmung, Angstzustände

  • Verringerte Libido (sexuelle Lust). Bei Männern manchmal Erektionstörungen.

  • Nächtliches Magenbrennen,andere Verdauungsstörungen

  • Nächtliches Aufschrecken, möglicherweise mit schnell pochendem Herzen

  • Lautes, unregelmässiges Schnarchen


Formen des Schlafapnoe-Syndroms

Am häufigsten ist das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS). Hier führen bestimmte Umstände (siehe Risikofaktoren)dazu, dass ein Teil der oberen Atemwege zusammenfällt und den Durchgang verschliesst, Das Wort Obstruktion stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Verschliessung. Durch den Verschluss kommt es zu den Atemaussetzern.

Bei einem Upper Airway Resistance Syndrom (UARS) verschliessen sich die oberen Atemwege nicht komplett. Es gibt keine Atemaussetzer. Dafür ist die Atmung immer wieder stark eingeschränkt (Hypnopoe), was ebenfalls zu Weckreaktionen und einem gestörten Schlaf führt.

Selten ist das zentrale Schlafapnoe-Syndrom (ZSAS). Hier arbeitet die Atemmuskulatur nicht korrekt, weil ihre Steuerung gestört ist. Ursachen sind oft Schäden am Gehirn.
 

Risikofaktoren

Wenn sich ein OSAS entwickelt, kommen oft mehrere Umstände zusammen, etwa Übergewicht und körperliche Besonderheiten im Bereich des Rachens (wie Fehlbildungen im Kieferbereich, Nasenpolypen etc. ), die Einnahme von Schlafmitteln oder ein hoher Alkoholkonsum.
 

Abklärungen

Bei einem Verdacht auf ein SAS fragt Sie der Arzt zunächst nach Hinweisen, Symptomen und nach anderen Erkrankungen. Danach findet eine allgemeine körperliche Untersuchung statt. Sie erhalten danach eventuell ein Gerät, das Sie zuhause vor dem Schlafengehen anlegen (ambulante Polygrafie).

Das Gerät kann nachts mehrere Körpersignale, wie Atmung, Schnarchen, Herzfrequenz, Sauerstoffgehalt im Blut und nächtliche Körperbewegungen aufzeichnen. Damit lässt sich die Art der Schlafstörung und ihre Schwere feststellen. Sollte dies nicht ausreichnen, kann eine Untersuchung im Schlaflabor stattfinden. Patienten verbringen hier eine Nacht und mit Hilfe von speziellen Apparaten können hier noch mehr Signale aufgezeichnet werden.

Die Behandlung umfasst oft nebst einer Änderung des Lebenstils (Gewichtsabnahme, weniger Alkohol, Verzicht auf Schlafmittel etc.) die Verwendung eines Geräts zur Atemunterstützung in der Nacht, beispielsweise eines CPAP-Beatmungssystems
 

Therapie

Als Therapie der ersten Wahl gilt eine Beatmung mit Überdruck, kurz CPAP-Behandlung ( engl.: continous positive airway pressure). Den leichten Überdruck erzeugt eine Pumpe. Sie führt dem Patienten so Raumluft über eine Maske zu. Die Masken gibt es als reine Nasenvariante, Mund- oder beides. Der Überdruck verhindert, dass sich die oberen Atemwege im Schlaf verschliessen. Die Patienten erhalten genügend Luft und hören auf zu schnarchen, falls sie es vorher getan haben.

Ein anderes Verfahren, die BIPAP-Beatmung (engl.: biphasic positive airway pressure) arbeitet mit verschiedenen Druckverhältnissen. Beim Einatmen ist der Überdruck hoch, beim Ausatmen niedrig. Die Methode kommt bei Patienten infrage, die es zu sehr anstrengt, gegen den höheren Überdruck bei CPAP auszuatmen.
Vereinzelt erhalten die Patienten auch zusätzlich Sauerstoff. Das kann der Fall sein. wenn der Sauerstoffgehalt im Blut trotz der Beatmung nicht hoch genug ist.

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